Zu Lebzeiten sei der Stenokranio boldi eines der grössten Raubtiere im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz gewesen, heisst es im «Journal of Paleontology». Schätzungsweise anderthalb Meter lang konnte das Tier demnach werden. Den damaligen Lebensraum muss man sich als tropische Fluss- und Seenlandschaft vorstellen, wie das an der Untersuchung beteiligte Museum für Naturkunde Berlin mitteilte.

Grosse Zähne für glitschige Beute

«Im Gaumen hatte Stenokranio drei Paare von grossen, nach hinten gebogenen Reisszähnen, die dazu dienten, glitschige Beute wie Fische festzuhalten», erläuterte das Museum. Die Beute sei dann vermutlich mehr oder weniger komplett heruntergeschlungen worden. Nach Körperform und Lebensweise habe der Fisch- und Fleischfresser eine ähnliche ökologische Nische wie die späteren Krokodile besetzt.

Die Darstellung des Sauriers – kurze Beinchen, gedrungener Körperbau und ein grosses Maul, mit dem er zu lächeln scheint – ist in den sozialen Netzwerken gut angekommen. Zahlreiche Nutzer haben daraus lustige Memes produziert.

Der Wissenschaftler und Paläokünstler Frederik Spindler, der die Illustration gemacht hat, zeigte sich erfreut über die Resonanz. «Ich finde es schön, dass sich die Paläowelt und die Internetwelt verschränken.» Bei der 3D-Rekonstruktion sei es darum gegangen, die wesentlichen Merkmale zu zeigen. Am Gesichtsausdruck habe er nichts ändern könnte: «Ich kriege das Tier nicht ernster hin. Das ist ein bisschen wie bei Delfinen, die können nicht ernst gucken.»