KURZMELDUNG
Drohnen und KI geben Auskunft über die Eisschmelze
Wie schnell schmilzt das Eis in der Antarktis? Autonome Drohnen und KI könnten helfen, die Unsicherheit des Meeresspiegelanstiegs zu verringern.
Die Erwärmung der Ozeane, das Abschmelzen der Gletscher und das Schwinden der polaren Eiskappen könnte zu dramatischen Veränderungen des Meeresspiegels führen, die Küstengemeinden in aller Welt bedrohen. Wie stark und wie schnell der Meeresspiegel ansteigen wird, ist aber unklar. Die bisherigen Vorhersagemodelle lassen viele Unsicherheiten.
Vor allem eine Frage macht den grössten Teil der Unsicherheit aus: Wie schnell schmilzt das Eisschild der Antarktis? Diese grosse Ungewissheit bedeutet, dass Regierungen auf der ganzen Welt unendlich viele Szenarien in Betracht ziehen müssen.
Forschende der Stanford University wollen den politischen Entscheidungsträgern nun die Antworten zu geben, die sie für ihre Planung benötigen. Und zwar durch die Kombination von autonomer Drohnentechnologie und maschinellem Lernen.
Drohnen statt Flugzeuge
Zunächst wollen die Wissenschaftler eine neue Plattform für die Datenerfassung schaffen, die sich auf autonome Drohnen mit einem eisdurchdringenden Radar stützt. Die derzeitige Methode erfordert monatelange Flüge in Flugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg über die Antarktis oder die Errichtung von teuren Feldlagern inmitten des Inlandeises. Den Forschern zufolge könnten Drohnen eine langfristige Lösung bieten, die sowohl nachhaltig als auch praktisch automatisiert ist.
In der zweiten Phase geht es darum, herauszufinden, wo die wertvollsten Daten zu finden sind. Hier kommt künstliche Intelligenz ins Spiel. Die Forscher wenden Modelle des maschinellen Lernens an, um zu bestimmen, wo die neuen Drohnen im riesigen Gebiet der Antarktis die hilfreichsten Daten finden werden. Letztendlich sollen die Daten in Echtzeit verarbeitet werden, um einen sich ständig weiterentwickelnden Flugplan zu erstellen.
«Langfristig könnte diese Arbeit die Art und Weise verändern, wie alle Glaziologen Daten sammeln und verstehen», teilten die Forschenden mit. «Aber im Moment konzentrieren wir uns darauf, die Eisschildforschung intelligenter und effizienter zu machen.»