KURZMELDUNG
Hallo Zukunft: Das Kreis(lauf)-Haus
Die ZHAW hat ein Haus nach dem Kreislaufprinzip gebaut: Aus Urin gewonnene Nährstoffe dienen als Dünger, Regen- wird zu Trinkwasser aufbereitet. Und noch vieles mehr.
Das von der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) initiierte und konzipierte «Kreis-Haus» ist ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft aufgebaut. «Wir haben versucht, das Prinzip bis ins Detail und auf kleinstem Raum umzusetzen», sagt Umweltwissenschaftlerin Devi Bühler.
Der Gedanke an die Kreislaufwirtschaft begann bereits beim Aushub: Der nährstoffreiche Boden wurde nicht deponiert, sondern für den Dachgarten verwendet und in der Umgebung des Hauses integriert.
Das kleine Gebäude steht auf einem betonlosen Fundament, das den Boden weniger beeinträchtigen soll. Die Fenster auf der Südseite des aus Lehm, Kalk und Holz gebauten Hauses stammen von einem Abrissobjekt und der Fussboden besteht aus rezyklierten Glasscherben.
Abwasser wird aufbereitet
Nicht nur das Bauen, sondern auch das Leben im Kreis-Haus soll nachhaltig sein: Gesammeltes Regenwasser wird zu Trinkwasser aufbereitet. Strom kommt von der Sonne und Wärme gelangt über eine Lüftung vom hauseigenen Wintergarten in den Wohnraum.
Zudem wird leicht verschmutztes Abwasser aus Küche und Bad direkt gereinigt und für die Bewässerung genutzt, aus dem Urin werden die Nährstoffe als Dünger für den Dachgarten zurückgewonnen und Fäkalien gelangen in einen Behälter, wo Würmer ihre Arbeit verrichten.
Neue Technologien ausprobieren
Das Kreis-Haus dient den Forschenden dazu, neue kreislauffähige Technologien und Materialien in der Praxis auszuprobieren.