KURZMELDUNG

Leere Batterie? Auf den Kompost damit.

Die Anzahl der Daten sendenden Geräte, etwa in der Transportlogistik, wird in Zukunft stark zunehmen. Doch die dafür notwendige Menge an Batterien würde die Umwelt enorm belasten. Ein kompostierbarer Mini-Kondensator könnte das Problem lösen.

Die biologisch abbaubare Batterie wurde an der Empa entwickelt und besteht aus vier Schichten, die alle nacheinander aus einem 3D-Drucker fliessen: eine flexible Folie, eine stromleitende Schicht, dann die Elektrode und zum Schluss der Elektrolyt. Das Ganze wird dann wie ein Sandwich zusammengefaltet.

Was herauskommt, ist ein ökologisches Wunder. Der Mini-Kondensator aus dem Empa-Labor kann über Stunden Strom speichern und schon jetzt eine kleine Digitaluhr antreiben. Er übersteht tausende Lade- und Entladezyklen und voraussichtlich auch jahrelange Lagerung, selbst bei frostigen Temperaturen. Ausserdem ist der Kondensator resistent gegen Druck und Erschütterung.

Das Beste daran aber: Wenn man ihn nicht mehr braucht, kann man ihn in den Kompost werfen oder einfach in der Natur zurücklassen. Nach zwei Monaten ist der Kondensator in seine Bestandteile zerfallen, nur ein paar sichtbare Kohlepartikel bleiben übrig.

Zentral für das Internet of Things

Der Superkondensator könnte bald zu einem Schlüsselbaustein für das «Internet of Things» werden, erwarten die Forscher. «In Zukunft könnte man solche Kondensatoren etwa mit Hilfe eines elektromagnetischen Feldes kurz aufladen, dann würden sie über Stunden Strom für einen Sensor oder Mikrosender liefern.»

So könnte man zum Beispiel den Inhalt einzelner Pakete während des Versandwegs überprüfen. Auch die Stromversorgung von Sensoren im Umwelt-Monitoring oder in der Landwirtschaft ist denkbar – man muss diese Batterien nicht wieder einsammeln, sondern könnte sie nach verrichteter Arbeit einfach in der Natur belassen.

Text: as

Fotografie: Gian Vaitl / Empa

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