KURZMELDUNG
Fischarten schonend identifizieren – durch ihre DNA
Fischarten in einem Fluss durch DNA-Spuren identifizieren: Diese Methode wurde in der Schweiz getestet. Sie erwies sich dabei als einfacher und zuverlässiger als die Elektrofischerei, die bisher dafür eingesetzt wird.
Bei der bisher für Bestandskontrollen von Fischen angewandten Elektrofischerei werden die Fische laut dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF) mit Strom betäubt und dann eingesammelt. Die für die Fische schädliche Elektrofischerei ist in der Schweiz nur zu wissenschaftlichen Zwecken zugelassen.
Bestandskontrollen von Fischen wurden laut SNF deshalb bis anhin nur punktuell durchgeführt, meist alle fünf Jahre. «Eine aussagekräftige Überwachung der biologischen Vielfalt ist so nicht möglich», so Studienleiter Florian Altermatt von der Universität Zürich und dem Wasserforschungsinstitut Eawag. Ausserdem wurden die Tiere bei dieser Methode nur aufgrund ihres Aussehens bestimmt.
Hautschuppen und Exkremente
Bei der Methode der Umwelt-DNA wird im Wasser nach DNA-Spuren gesucht. Fische hinterlassen diese etwa über Hautschuppen oder Exkremente. Die Forschenden entnahmen von Dutzenden Gewässern zwei Liter Wasser und sammelten daraus die Umwelt-DNA. Durch den Abgleich der Erbgut-Sequenzen mit einer umfassenden Datenbank von Fisch-DNA liessen sich die Arten identifizieren.
Die Resultate verglichen sie mit Aufzeichnungen der letzten 30 Jahre zu den jeweiligen Standorten, sowie mit Ergebnissen der Elektrofischerei. Die Resultate deckten sich einerseits mit den historischen Daten und wiesen andererseits eine grössere Artenvielfalt aus, als punktuelles Elektrofischen vermuten liess.