KURZMELDUNG

E-Autos als Stromspeicher

Forscher haben das Einsparpotential importierter Treibhausgasemissionen berechnet, wenn Elektroautos als Stromspeicher genutzt würden.

Electric car at the charging station

Solarstrom besitzt einen entscheidenden Makel: Im Sommer und über die Mittagszeit gibt es zu viel Strom, am Abend und im Winter zu wenig. Steigt die Schweiz aus der Atomenergie aus, werden sich die bereits bestehenden tages- und jahreszeitlichen Schwankungen verstärken.

Gleichzeitig waren in der Schweiz im Jahr 2020 fast 20'000 Elektrofahrzeuge registriert – und die Zahl nimmt rasant zu.

Die Empa und die ETH Lausanne (EPFL) haben nun das Potenzial von Elektroautos als Stromspeicher unter die Lupe genommen. Dadurch soll in der Schweiz produzierter Strom hier gehalten und gleichzeitig weniger Strom importiert werden müssen, der womöglich aus emissionsintensiven Quellen stammt.

35 Prozent weniger Emissionen

Resultat der Studie: Im Jahr 2050 liessen sich die importierten Treibhausgasemissionen um rund 35 Prozent reduzieren, wenn Elektroautos als Stromspeicher genutzt würden. In Kombination mit Speicherseen und Pumpspeicherkraftwerken könnte gar eine Reduktion von 60 Prozent erreicht werden.

Die Forscher betonen jedoch, dass die Schweiz selbst bei vollständiger Ausschöpfung des Elektroauto-Speicherpotenzials die Schwankungen nicht vollständig ausgleichen können wird. Um die Überschüsse im Inland zu nutzen, brauche es neue Technologien, etwa Wasserstoff oder synthetische Treibstoffe.

Zudem brauche es genügend Elektroautos, genügend Lade- und Entladestationen sowie die rechtlichen Grundlagen, um Strom aus den Elektrofahrzeugen ins Netz einspeisen zu können.

Text: sda

Fotografie: keystone

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