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Hohe Melanin-Ausbeute aus Hallimasch-Pilz

Melanin ist teurer als Gold. Forschenden der Empa ist es nun gelungen, das Pigment in grossen Mengen aus dem Hallimasch-Pilz zu gewinnen. Mit dem Wunderstoff sollen beispielsweise historische Blasinstrumente neu erklingen.

Mushroom culture of the Hallimasch. Dark areas contain particularly high amounts of melanin.

Das Pigment Melanin ist ein wahrer Wunderstoff: Es schützt die Haut nicht nur vor schädigenden UV-Strahlen. Es eignet sich auch als Holzschutzmittel, verleiht einheimischem Fichtenholz die Farbe von tiefdunklem Ebenholz und filtert Blei aus verschmutztem Wasser.

Bisher gelang es allerdings nicht, diesen Wunderstoff im industriellen Massstab herzustellen. Nun stiessen Empa-Forschende auf einen Helfer aus der Natur: Den Hallimasch-Pilz, der im US-Bundesstaat Oregon zum grössten Lebewesen der Welt angewachsen ist. Sein Netz erstreckt sich über neun Quadratkilometer. Der Hallimasch ist allerdings nicht nur ein Mega-Pilz – er produziert auch Melanin.

Grosse Melanin-Ausbeute

«Wir haben eine vielversprechende Linie des Hallimasch-Pilzes selektiert, die mit unserer Technologie nun rund 1000-mal so viel Melanin produziert wie andere Mikroorganismen, mit denen die Pigmentherstellung bereits versucht wurde», teilte die Empa mit. Nach drei Monaten habe ein Liter Hallimasch-Kultur bereits rund 20 Gramm Melanin erzeugt.

Historische Instrumente wiederbeleben

Die Melanin-Ausbeute, die das Verfahren verspricht, ermöglicht es nun, verschiedene Projekte voranzutreiben. Beispielsweise könnte man historische Holzblasinstrumente nachbauen und mit einer Melanin-basierten Holzschutzimprägnierung vor dem Verfall retten.

In den Originalinstrumenten schafft Feuchtigkeit aus der Atemluft hervorragende Lebensbedingungen für Pilze und Schädlinge, die die Exemplare mit der Zeit zerstören.

Text: sda

Fotografie: Empa

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