KURZMELDUNG

Eye-Tracking-System hilft der Pilotenausbildung

Forschende der ETH Zürich haben ein System entwickelt, das die Pilotenausbildung unterstützen und damit das Fliegen sicherer machen soll. Mithilfe von Eye-Tracking deckt die Software Wahrnehmungslücken auf.

Two pilots in the cockpit landing a plane

Bereits in der Ausbildung lernen angehende Pilotinnen und Piloten im Flugsimulator, die zahlreichen Instrumente im Cockpit zu überwachen und im richtigen Moment und in der richtigen Reihenfolge auf die Anzeigen zu blicken. Instrukteure steuern im Hintergrund die Simulation und beobachten die Reaktionen der Flugschüler. Allerdings ist es für sie schwierig zu beurteilen, ob die angehenden Pilotinnen und Piloten beim «systematischen Scannen» der Anzeigen wirklich im richtigen Augenblick in die richtige Richtung blicken.

Dabei sollen die Instruktorinnen und Instruktoren künftig Unterstützung durch ein neues System erhalten, wie die ETH Zürich mitteilt. Es beruht auf Eye-Tracking-Technologie und entstand in einer Kooperation zwischen der ETH und der Fluggesellschaft Swiss.

Beim Eye-Tracking werden die Blickrichtung und Augenbewegung mittels Kameras exakt erfasst. Zwar gibt es auch Eye-Tracking-Brillen, doch um die Flugschüler nicht zu stören, setzten die Forschenden um Martin Raubal von der ETH auf im Flugsimulator installierte Kameras und Infrarotsensoren. Dies verlängere zwar die Zeit, die zum Aufsetzen des Systems und das Kalibrieren für jede neue Person nötig ist, erziele aber besser Resultate, erklärt David Rudi von der ETH, der an der Entwicklung beteiligt war.

Die Darstellung der Blickrichtung ist ein Kernelement der Software «iAssyst» (für «Instructor Assistant System»), die ausserdem Video-, Audio- und Simulatoraufnahmen verknüpft. Nach einer Evaluation durch sieben aktive Swiss-Instruktoren bestätigte sich der Nutzen des Systems. «Das Werkzeug hilft uns, Schwächen im systematischen Scannen zu erkennen und Wahrnehmungslücken in bestimmten Flugphasen zu orten», erklärte Benedikt Wagner, Swiss-Pilot und Instruktor, der das Projekt seitens Swiss betreute. Es helfe, Pilotenfehler besser einzuschätzen und das Training gezielt anzupassen.

Text: sda

Fotografie: David Rudi / ETH Zurich

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