KURZMELDUNG
Neues Material sammelt Trinkwasser aus der Luft
Winzige Strukturen ermöglichen es einem neu geschaffenen Material, Tag und Nacht trinkbares Wasser aus der Luft zu sammeln und damit zwei Technologien zum Sammeln von Wasser in einem zu kombinieren.
Das Material kann Wasser sowohl durch solare Dampferzeugung als auch durch Nebelsammlung produzieren – zwei unabhängige Prozesse, die normalerweise zwei separate Geräte erfordern.
Die solare Dampferzeugung einerseits funktioniert besonders gut in Küstengebieten, weil sie sich auch zur Wasserreinigung eignet – allerdings tagsüber und nicht nachts. Bei dieser Methode verdampft Wasser durch die Wärme der Sonne zu Dampf, der zu Trinkwasser kondensiert werden kann.
Nebelsammlung andererseits ist genau das, wonach es klingt. In der Nacht sind tiefliegende Wolken entlang der Meeresküsten schwer mit Wassertröpfchen. Geräte, die diese Tröpfchen sammeln und zusammenführen können, machen aus dem Nebel Trinkwasser.
Da die beiden Technologien unter so unterschiedlichen Bedingungen arbeiten, benötigen sie typischerweise unterschiedliche Materialien und Geräte. Ein an der US-Universität Caltech entwickeltes Material könnte sie nun in einem einzigen Gerät kombinieren, das 24 Stunden am Tag sauberes Wasser erzeugt.
Die neu entwickelte Membran besteht aus aneinandergereihten winzigen Stacheln aus Hydrogel. «Diese Stacheln, die wir 'Mikrobäume' nennen, ziehen mikroskopisch kleine Wassertröpfchen an, die in der Luft schweben», teilen die Forschenden mit. «An der Basis des Stachels gleiten sie dann herunter und verschmelzen mit anderen Tröpfchen zu relativ schweren Tropfen. Diese laufen schliesslich zu einem Wasserreservoir zusammen, das genutzt werden kann.»