KURZMELDUNG

Weltraumgewächshaus erfolgreich getestet

Mehr als eine Tonne Gemüse und Salat, positive Auswirkungen auf die Psyche und wertvolle Erfahrungen im Hinblick auf einen zeitsparenden Betrieb: Nach einem fünfjährigen Test in der Antarktis hat sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufrieden mit seinem Gewächshaussystem «Eden ISS» gezeigt.

«Eden ISS» ist für den Nahrungsmittelanbau auf bemannten Langzeitmissionen auf Mond und Mars konzipiert. In dem computergesteuerten Gewächshausmodul können Gemüse, Salat und Kräuter völlig unabhängig von der Aussenwelt unter künstlichem Licht ohne Erde angebaut werden. Versorgt werden sie dabei über eine Nährstofflösung in einem geschlossenen System. Seit 2018 wurde es in der deutschen Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis eingehend getestet.

Besonders erfolgreich anbauen liessen sich nach Angaben des DLR dabei Gurken, Tomaten, Kohlrabi, Radieschen sowie Salatköpfe und Kräuter. Der Anbau von Paprika stellte dagegen «eine besondere Herausforderung» dar, teilte das Forschungszentrum mit. «Zufriedenstellende Ernten» seien erst nach einigen Modifikationen und einer Sortenänderung gelungen. 

Gut für die Psyche

Geforscht wurde auch zu psychologischen Auswirkungen auf die isolierte Besatzung der Polarstation. Diese seien ausnahmslos positiv gewesen, wie die am Bremer DLR-Institut für Raumfahrtsysteme tätige Forscherin Jess Bunchek berichtete, die selbst für eine Anbausaison in der Antarktis arbeitete: «Für die Zukunft heisst das: Crews auf abgelegenen Missionen sollten die Möglichkeit haben, ihre eigenen Pflanzen anzubauen, um ihre psychische und körperliche Gesundheit zu stärken.»

Text: sda

Fotografie: DLR

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