KURZMELDUNG
Ein Roboter mit Superkräften
Forscher des MIT haben einen Roboter gebaut, der verdeckte Objekte durch Wände oder Verpackungen hindurch lokalisieren kann. Dafür nutzt er Radiowellen. Das könnte künftig zum Beispiel die Logistik in Lagerhäusern vereinfachen.
In den letzten Jahren haben Roboter ein künstliches Sehvermögen, einen Tastsinn und sogar einen Geruchssinn bekommen. «Forscher haben Robotern eine menschenähnliche Wahrnehmung gegeben», sagt Fadel Adib, Associate Professor an der US-Universität MIT. In einer neuen Arbeit treibt Adibs Team die Technologie einen Schritt weiter. «Wir versuchen, Robotern eine übermenschliche Wahrnehmung zu geben», sagt er.
Die Forscher haben einen Roboter entwickelt, der Radiowellen nutzt, die durch Wände hindurchgehen können, um verdeckte Objekte zu erkennen. Der Roboter, RF-Grasp genannt, kombiniert diese leistungsstarke Sensorik mit herkömmlicher Computervision, um Gegenstände zu lokalisieren und zu greifen, die sonst vielleicht nicht zu sehen wären.
Der Roboter kann sogar entrümpeln
Dieser Fortschritt könnte eines Tages beispielsweise die Abwicklung des elektronischen Handels in Lagerhäusern vereinfachen: Denn mit optischem Sehen allein können Roboter nicht erkennen, ob ein Gegenstand in einer Kiste verpackt oder hinter einem anderen Objekt im Regal versteckt ist - sichtbare Lichtwellen gehen ja nicht durch Wände. Radiowellen aber schon. Ausserdem hat RF-Grasp die einzigartige Fähigkeit, seine Umgebung zu «entrümpeln»: um an das Zielobjekt zu gelangen, entfernte er in Versuchen Verpackungsmaterial und andere Hindernisse, die ihm im Weg standen.