KURZMELDUNG
KI findet Pflanzen für Malaria-Medikamente
Künstliche Intelligenz beschleunigt die Entdeckung von Pflanzen mit Anti-Malaria-Eigenschaften. Zu diesem Schluss ist ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung gekommen.
Die Forscherinnen und Forscher der Royal Botanic Gardens in London und der Universität Freiburg (Unifr) entwickelten dafür eine neue Methode, die auf maschinellem Lernen basiert.
Mit dieser Vorgehensweise wurden in kurzer Zeit mindestens 1300 Arten mit Anti-Malaria-Eigenschaften entdeckt, die mit herkömmlichen Methoden nicht gefunden worden wären, so die Forschenden in der Studie. Mit diesen Pflanzen könnten Malaria-Medikamente entwickelt werden.
Viele Pflanzenarten
Als reiche Quelle bioaktiver Substanzen haben Pflanzen laut der Universität Freiburg auch in der Vergangenheit die Grundlage für die Entwicklung zahlreicher Medikamente geliefert. So werden beispielsweise Chinin und Artemisinin – zwei wichtige Malaria-Medikamente – aus Pflanzen gewonnen. Resistenzen gegenüber diesen Medikamenten stellen laut den Forschenden jedoch eine wachsende Herausforderung dar.
Da es aber schätzungsweise 343'000 verschiedene Arten von Gefässpflanzen gibt, kann die Identifizierung von Pflanzen mit Anti-Malaria-Wirkstoffen zeitaufwändig und kostspielig sein.
In der Studie untersuchten die Forschenden 21'000 Arten aus drei Pflanzenfamilien. Die Ergebnisse zeigen, dass 7677 der Arten genauer untersucht werden sollten. Knapp jede Sechste davon wäre laut den Forschenden mit konventionellen Methoden übersehen worden.