KURZMELDUNG
Anhand von Geräuschen: KI bestimmt Artenvielfalt
Über eine automatisierte Analyse von Tierlauten lässt sich einer Studie zufolge gut auf die Entwicklung der Artenvielfalt in dem Gebiet schliessen. Getestet wurde die Auswertung mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) auf tropischen Wiederbewaldungsflächen.
Berücksichtigt wurden Laute von Vögeln, Amphibien und Säugetieren, wie ein Team um den Forstwissenschaftler Jörg Müller von der Universität Würzburg berichtet.
Studien hatten bereits zuvor gezeigt, dass das Vorkommen von Tierarten im Zuge der Zerstörung von Wald oder seiner Wiederherstellung anhand von Klanglandschaften verfolgt werden kann. Das Forschungsteam installierte nun Aufnahmegeräte im Norden Ecuadors in Südamerika auf nicht mehr bewirtschafteten Weiden und Kakaoplantagen, auf denen sich nach und nach wieder Wald ansiedelt. Anschliessend wurden die Aufnahmen der verschiedenen Tierstimmen mit KI-Modellen analysiert.
Der Sound der Artengemeinschaften
«Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Sounddaten ganz exzellent die Rückkehr der Biodiversität in den aufgelassenen Landwirtschaftsflächen widerspiegeln», teilte Müller mit. «Es ist vor allem der Sound der Artengemeinschaften, der die Wiederbesiedlung sehr gut abbildet.» Diese Gemeinschaften seien im Wald ganz charakteristisch zusammengesetzt und unterschieden sich deutlich von denen auf noch aktiven Agrarflächen.
Aus Sicht der Forschenden könnten die verwendeten KI-Modelle eine Grundlage bieten, um die Biodiversität auch auf anderen Wiederbewaldungsflächen zu untersuchen. In einem nächsten Schritt möchten die Wissenschaftler ihre Modelle verbessern und erweitern, um mehr Arten erfassen zu können.