KURZMELDUNG
Studie: CO2-Reduktion bei Häusern und Autos spart auch Geld
Beim Autofahren und Wohnen kann man den eigenen CO2-Fussabdruck verkleinern und gleichzeitig Geld sparen. Das haben Forscher des Kompetenzzentrums «Bioenergy and Sustainable Technologies» (BEST) im österreichischen Wieselburg berechnet.
Biogas-Autos, Holzheizungen und Fernwärme seien derzeit besonders effektiv, berichten sie in der Studie «CO2-Einsparungskosten bei Mobilität und Wärmebereitstellung».
Ein Team um Christoph Strasser von der BEST-Niederlassung in Wieselburg (NÖ) analysierte für PKW, Busse, LKW und den privaten Heizbedarf, wie man CO2-Emissionen einsparen kann und wie viel das kostet. Dabei stellte sich heraus, dass Klimaschutz nicht teuer sein muss – manchmal kann man dabei sogar Geld sparen im Vergleich zum «Weitermachen wie bisher» mit fossilen Brennstoffen.
So könne man bei LKW und Bussen etwa mit reinem Biodiesel die CO2-Emissionen stark verringern bei weitgehender Kostenneutralität, berichten die Forscher. Bei PKW wären mit Biomethan als Treibstoff sehr hohe CO2-Emissionen-Einsparungen erreichbar. Ein durchschnittlicher Autofahrer, der im Jahr 15'000 Kilometer zurücklegt, würde zudem jährlich fast 500 Euro weniger im Vergleich zum Dieselfahrzeug und knapp 300 Euro im Vergleich zum Benziner ausgeben müssen.
Elektroautos am besten mit Ökostrom
Allerdings ist «Biomethan derzeit nur an Tankstellen, welche direkt an Biogasanlagen angeschlossen sind, zu erhalten», schreiben sie in dem Bericht. Bei einem Ausbau des Tankstellennetzes würden die Transportwege länger und der Preis dadurch höher, es sei denn, man verteilt Biomethan über das bestehende Erdgasnetz.
Elektroautos hätten sogar noch weniger CO2-Emissionen als Biogas-Karossen, allerdings müsse man sie mit einem Strommix betreiben, der einen hohen Anteil aus erneuerbaren Quellen hat. Noch besser wäre reiner Ökostrom.
Tankt man sie hingegen mit Kohlestrom, wären Elektromobile kaum besser als Benziner oder Dieselfahrzeuge. Durch den höheren Kaufpreis sind Elektroautos allerdings nicht so billig wie die heutigen Diesel- und Benzin-PKW.
Erst investieren, dann kompensieren
Beim Eigenheim wäre ein Umstieg von alten Ölheizungen auf feste erneuerbare Brennstoffe wie Scheitholz, Hackschnitzel und Pellets sinnvoll, erklären die Forscher. Damit würde man in einem unsanierten Einfamilienhaus aus den 1980er-Jahren die Treibhausgasemissionen pro Jahr um 14 Tonnen reduzieren und jährlich bis zu 550 Euro sparen.
«Solche Feuerungen besitzen zwar höhere Investitionskosten, welche jedoch durch geringere Betriebskosten langfristig kompensiert werden», schreiben sie: «Auch die Varianten Fernwärme und biogene Nahwärme besitzen hohes Einsparungspotenzial bei den Emissionen verbunden mit einer Kostenreduktion, jedoch sind diese nicht überall verfügbar.»
Auch wenn sie in der Studie die günstigsten CO2-Emissionen-Einsparungs-Massnahmen gefunden haben, dürfe man «nicht darüber hinwegsehen, dass auch teurere Massnahmen umgesetzt werden müssen, um die Klimaziele zu erreichen», so Strasser.