KURZMELDUNG

Schweizer Start-up schafft Durchbruch in der Quantenverschlüsselung

Das Schweizer Start-up Terra Quantum konnte quantenverschlüsselte Daten 10'000-mal schneller und über eine grössere Distanz übertragen als je zuvor. Das zeigen vom Unternehmen veröffentlichten Daten.

fast, faster, fastest. Runner in a race (symbol image)

Der neue Rekord belegt laut dem Unternehmen erstmals die Möglichkeit für eine vollständige Ende-zu-Ende-Sicherheit über globale Distanzen. «Wir haben damit das Rennen gegen Quantencomputer gewonnen», sagt Terra-Quantum-Gründer Markus Pflitsch.

Quantencomputer sind für die Datensicherheit nämlich ein Problem: Expertinnen und Experten erwarten, dass sie aufgrund ihrer hohen Rechenleistung in naher Zukunft problemlos aktuelle, komplizierte mathematische Verschlüsselungen knacken können.

Um auch im Zeitalter der Quantencomputer geheime Daten austauschen zu können, bedarf es daher eines weiteren Werkzeugs aus dem Bereich der Quantentechnologie: der Quantenkryptographie. «Es ist physikalisch unmöglich, quantenverschlüsselte Daten zu entschlüsseln», erklärte Pflitsch.

Neuer Ansatz nutzt das bestehende Glasfasernetz

Weltweit arbeiten Forschungsinstitute und Unternehmen deshalb an Technologien zur Quantenverschlüsselung. Terra Quantum verwendet einen Ansatz, der auf Quantenverschränkung basiert. Über 1032 Kilometer hat das Start-up nach eigenen Angaben quantenverschlüsselte Daten mit einer Geschwindigkeit von 34 Bit pro Sekunde verschickt. Die bisherigen Rekordhalter von der University of Science and Technology of China erreichten eine Entfernung von 1002 Kilometern mit einer Rate von 0,0034 Bit pro Sekunde.

Zudem erfordern andere Ansätze auf diesem Bereich laut Pflitsch den Einsatz spezieller Infrastruktur. Die neue Technologie hingegen nutzt das bestehende Glasfasernetz.

Die Resultate des Experiments hat das Team um Pflitsch provisorisch veröffentlicht.

 

Text: sda

Fotografie: Keystone

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