KURZMELDUNG

Weniger CO₂ durch Nutzung von überschüssigem Strom

Um die CO₂-Emissionen der Schweiz zu senken, könnten Power-to-X-Verfahren eine Schlüsselrolle spielen. Diese wandeln überschüssigen Strom aus erneuerbaren Quellen in flüssige oder gasförmige Energieträger um. Forschende haben das Potenzial von Power-to-X für die Schweiz untersucht.

A hydroelectric power station

Bis zu einer Million Personenwagen in der Schweiz könnten künftig mit durch Power-to-Gas-Verfahren erzeugtem Methan angetrieben werden. Das ist eines der Fazits aus einem Weissbuch, dass Forschende der Empa, des Paul-Scherrer-Instituts (PSI) und weiterer Forschungsinstitutionen der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE vorgelegt haben.

Darin untersuchten die Wissenschaftler das Potenzial in der Schweiz, Stromüberschüsse aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, um elektrische Energie in chemische Energieträger wie Wasserstoff, Methan oder flüssige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln.

«Die CO₂-Emissionen dieser Million Autos würden gegenüber Benzinfahrzeugen um 70 bis 90 Prozent reduziert», sagt Christian Bach von der Empa und Mitautor des Weissbuchs. Zur Herstellung des Methans durch Power-to-Gas-Verfahren werde der Atmosphäre nämlich gleich viel CO₂ entzogen, wie bei der Verbrennung wieder freigesetzt werde.

Power-to-X-Verfahren können aber nicht nur CO₂-Emissionen senken, sondern auch die Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten senken, sagt Markus Friedl von der Hochschule für Technik Rapperswil, der ebenfalls am Weissbuch beteiligt war.

Die Kernidee hinter Power-to-X-Verfahren ist, Überschüsse in der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen – namentlich im Sommerhalbjahr – zur Erzeugung anderer Energieträger zu verwenden. Aus diesen liesse sich wiederum Strom erzeugen, wenn die Produktion aus erneuerbaren Quellen dem Bedarf hinterherhinkt, namentlich in der Nacht und im Winterhalbjahr.

Text: sda

Fotografie: keystone

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